
Barriere„freiheit“
Notwendiges Übel oder Selbstverständlichkeit?
Die Freiheit, also Abwesenheit von Barrieren gibt es in keinem Lebensbereich. Deswegen schreibe ich lieber barrierearm.
Um Inhalte aus dem Internet zu erhalten, benötigt man ein Gerät, das die Daten in einer Form ausgibt, die man wahrnehmen kann; man muss es bedienen können, man benötigt einen Zugang zum Internet, schließlich die Fähigkeit, die Inhalte zu verstehen. Diese Bedingungen können bereits Barrieren darstellen.
Unsere Nutzung des Internets kann man sich als einen Kommunikationsvorgang vorstellen, bei dem es auf beiden Seiten – Sender und Empfänger – zu Einschränkungen kommen kann.
Auf Empfängerseite hat beispielsweise ein Farbenblinder keine Chance, Inhalte, die sich mit Farben beschäftigen, vollständig zu erfassen, auch wenn sie nach allen Regeln der Kunst "barrierefrei" erstellt wurden.
Auf Senderseite können wir allerdings einiges dafür tun, dass möglichst viele Internet-Benutzer unsere Webpräsenzen nutzen und erfassen können.
- Unsere Texte werden stets in Klarschrift gesetzt im Gegensatz zu Text-Grafiken (das ist auch in Bezug auf Suchmaschinen sinnvoll).
- Wir wählen kontraststarke Farben für unseren Text oder bieten „Style-Switcher“ zur Kontrast-Erhöhung an.
- Unsere Bilder haben Alternativ-Texte dort, wo sie etwas darstellen.
- Unsere Seiten laden schnell.
- Auf unseren Web-Präsenzen flackert nichts.
- Tabellen werden nur für Inhalte eingesetzt, die sinnvoll in tabellarischer Weise darzustellen sind. Für Layout-Zwecke sind Tabellen heutzutage überholt, weil alle Layout-Anforderungen durch semantische Blöcke und CSS umgesetzt werden können.
Der Aufwand, die Kriterien des WCAG 2.0 (Priorität 1) zu erfüllen, bedeutet in der Regel keine Mehrarbeit bei der Erstellung einer Website. Höhere Prioritäten zu berücksichtigen kann Mehraufwand bedeuten und erfordert von allen Beteiligten (Codierung, Grafik, Texter) eine weitgehende Kenntnis der Anforderungen.